Ihr habt lange nichts mehr gehört von mir. Der Grund? Das heiße Wetter und Singen in Andechs. Dieses Jahr wurde „Der Mond“ von Carl Orff einstudiert. Die Geschichte von 4 Burschen die den Mond stehlen und ihn im nächsten Tal verkaufen für 3 Taler. Für die wöchentliche Pflege bekommen sie je 1 Taler. Am Ende ihres Lebens bekommt jeder der Burschen ¼ des Mondes mit ins Grab.
In der Unterwelt erwachen sie dann, steigen aus ihren Särgen und leimen den Mond wieder zusammen, gießen Öl auf und es wird wieder hell. Die anderen Toten erwachen durch das Licht und fragen sich „Was ist das?“. Die 4 Burschen nimmer in den Särgen liegen, wollen wieder sich vergnügen. Da geht es dann lustig zu und alle machen mit. Es wird gezecht, gespielt, geprellt, gesoffen – genauso wie es im Leben war. Doch Petrus kommt und bringt wieder Ordnung in die Unterwelt. Der Mond hängt wieder an seinem Platz und leuchtet für die Menschen auf der Erde und die Toten finden ihre Ruhe.
Das Stück wurde von einer Videoinstallation begleitet. Die Bilder haben den ganzen Florian Stadel ausgefüllt. Wir waren natürlich sehr gespannt wie dies ausschaut und vor allem wie dies beim Publikum ankommt. Unseren Familien, Freunden und Bekannten vom Chor hat es sehr gut gefallen. Etwas Neues ausprobieren, sich auf Neues einzulassen, nicht vergleichen mit alten Aufführungen, jeder Regisseur hat seinen eigenen Stil. Für mich war so der Juli aufregend, anstrengend und wunderschön.
Dir Heidi vielen Dank für die tollen Fotos und dass ich die hier veröffentlichen darf.
Da keiner weiß wie es mit den Festspielen in Andechs weitergeht, war dies ein sehr schöner Abschluss. Die eine Türe geht zu, woanders geht eine Türe auf….
Für mich ist gleich ein anderes Projekt ins Haus geflattert. Meine Schwiegereltern haben im August nacheinander Geburtstag. Dieses Jahr stand der 80. Geburtstag vom Opa ins Haus. Es sollte etwas Besonderes sein. So habe ich ein Fotobuch zusammengestellt – 21 Jahre Enkelkinder. Da ich ja nach wie vor analog fotografiere, mussten die Bilder vorsortiert, eingescannt und zurechtgeschnitten werden. Herausgekommen sind im XXL-Format 98 Seiten Enkelkinder. Oma und Opa haben sich total darüber gefreut. Fortsetzung folgt….
Kommentar von meiner Schwester: sie fand es immer total doof wenn wir uns alle zusammensetzten sollten für das Foto. Heute ist sie dankbar dafür. Erinnerungen an unsere Kinder wie sie sich entwickeln. Auch schöne Erinnerungen an unsere Mutter sind dabei, und an andere Familienmitglieder, die nicht mehr unter uns sind.
Für mich war es auch ein Stück Vergangenheitsbewältigung für die schwierigen Jahre die hinter mir liegen. Meine Jungs waren immer gut drauf. Was haben wir für Blödsinn, Schmarrn, Kreatives gemacht. Die guten und lustigen Erinnerungen haben sich bei mir sehr eingeprägt. Die weniger guten Erinnerungen sind verblasst. Über vieles kann ich heute herzhaft lachen.
Eines weiß ich – es wird nicht das letzte Fotobuch gewesen sein. Ich bin auf den Geschmack gekommen.