Die einen haben Schwein, die anderen kommen auf den Hund.
Mein einer Sohn macht eine Lehre als Landwirt. Eines Tages ein Anruf: „Mama, Im Wurf ist ein Kümmerling dabei. Kannst Du ein Schwein aufziehen, erkältet ist er auch.“ Da ich tierlieb bin konnte ich nicht nein sagen. Der kleine Ruppi kam zu uns, 3 kg schwer, abgemagert, konnte kaum stehen da er der kleinste und schwächste im Wurf war. Vom Tierarzt bekam er Aufbauspritzen und Medikament damit er gesund wird. Wir fütterten ihn mit Babynahrung – zuerst mit Spritze direkt ins Maul, dann mit der Flasche. Nach ein paar Tagen konnte er alleine aus dem Napf trinken. Dazu kamen dann Haferflocken, gemahlenes Getreide, gekochte Karotten. Geschlafen hat Ruppi in unserem großen Kaninchenstall im Bad. Tagsüber durfte er im Garten frei herumlaufen. Die Nachbarn konnten es zuerst nicht glauben und haben sich köstlich amüsiert. Auf Facebook kamen Kommentare wie: Was grunzt und quickt in Nachbars Garten?“. Für die Kinder war das der Renner. Unsere Hanna war dann schon etwas eifersüchtig. Auch sie hat dann Haferflocken, Karotten und Kartoffeln gefressen. Nachdem ich dann täglich einen 3l Topf mit Karotten und Kartoffeln gekocht habe und Ruppi auf 8 kg angewachsen ist habe ich mich um einen Platz bemüht wo er alt werden darf. Leider bekam ich von sämtlichen Tiergärten und Gnadenhöfen in Bayern nur Absagen, nein, einzelne Schweine nehmen wir nicht. Dazu ist Ruppi noch auf einem Auge blind. Auch an Gut Aiderbichl hatte ich mich gewandt. Zur Not hätte ich es übers Radio probiert. Da kam ein Anruf aus Salzburg von Herrn Aufhauser persönlich. Ruppi durfte umziehen nach Iffeldorf ins neue Gut Aiderbichl (Gut Aiderbichl).
Mein Schwiegervater legte eine Haferflockenspur bis in die Transportbox von Hanna. Ruppi konnte da natürlich nicht widerstehen. Meine Freundin Iris hat sich angeboten uns nach Iffeldorf zu fahren. Die Transportbox hatte gut Platz auf dem Rücksitz in ihrem Auto. Damit Ruppi ruhig blieb, hab ich ihn unterwegs mit Salat gefüttert. In Iffeldorf wurden wir schon sehnsüchtig erwartet. 1. Frage: „Wo ist der Anhänger?“ Das hat schon für den ersten Lacher gesorgt als wir vom Rücksitz die Transportbox geholt haben. Ruppi wurde so liebevoll aufgenommen und bekam einen Riesenstall mit Strohpolster für sich alleine zum Eingewöhnen. (Link zu Ruppi).
Das war vor fast 3 Jahren. Er war ein lustiger Geselle und hat sich dort sehr wohl gefühlt. War…. Ja, vor 2 Monaten ist er leider nicht mehr aufgewacht. Er hatte vielleicht ein kürzeres Leben als von der Natur vorgesehen, aber ein gutes Leben.